Ein zügiger viertelstündiger Spaziergang dämpft die Lust auf Süsses – auch bei Übergewichtigen. Das konnten Tiroler Wissenschaftler nun in einer Studie zeigen.
Doch wie kommt es zur Lust auf Süßes und wie lässt sie sich vermindern?
Mit Hunger zeigt uns der Organismus, dass er Nahrung braucht. Ob der Magen voll ist, ist dabei jedoch nicht unbedingt entscheidend.
Mitwirkend an diesem Geschehen sind biochemische Botenstoffe im Gehirn, das Glukoseniveau, aber auch der Insulinspiegel. Wer Süsses nascht, führt seinem Organismus in kurzer Zeit viel Energie zu und unterbricht diese Regulationskette. Oft sind es jedoch auch Stress oder negative Emotionen, die Essgelüste auslösen. Wie sich diese bremsen lassen, haben Wissenschaftler der Universität Innsbruck nun erstmals bei Übergewichtigen zeigen können: Bereits eine Viertelstunde zügiges Spazieren – „als ob man schnell zum Bus geht“ – genügt schon, um die Lust auf Süßes zu bremsen.
Für ihr Experiment luden die Forscher um den Sportpsychologen Martin Kopp 47 Versuchspersonen ins Labor, die über soziale Medien rekrutiert wurden. Beim ersten Termin saß eine Gruppe und las Zeitschriften, die andere Gruppe marschierte auf dem Laufband. Beim zweiten Termin war es umgekehrt. Beide Male wurde anschliessen ein psychologischer Test vorgelegt, der Stress auslöst. Danach wurde Süßes angeboten.
Resultat: Wer eine Bewegungseinheit hinter sich hatte, zeigte weniger Bedürfnis nach Süßem.
Eine Erkenntnis, die sich nach Ansicht des Sportpsychologen relativ einfach im Alltag nutzen ließe. Er empfiehlt deshalb, auch kurze Arbeitswege zu Fuß zurückzulegen.
Bisher wurde nämlich eher angenommen, dass ausdauerndere Bewegung einen Effekt hat. Die neue Erkenntnis könnte man daher künftig auch gezielter in Verhaltensprogrammen zur Gewichtsreduktion berücksichtigen, raten der Wissenschaftler.
Quelle:
http://diepresse.com/home/science/forschungsfrage/4695886/Wie-laesst-sich-die-Lust-auf-Susses-zugeln?_vl_backlink=/home/science/index.do
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0119278
Acute Effects of Brisk Walking on Sugary Snack Cravings in Overweight People, Affect and Responses to a Manipulated Stress Situation and to a Sugary Snack Cue: A Crossover Study
Autoren: Larissa Ledochowski , Gerhard Ruedl, Adrian H. Taylor, Martin Kopp
Published: March 11, 2015
DOI: 10.1371/journal.pone.0119278
Kommentar & Ergänzung:
Der Zeitpunkt der Spaziergänge könnte auch noch eine Rolle spielen.
US-Forscher feststellten nämlich fest, dass Tageslicht am Morgen fast wie ein Schlankheitsmittel wirkt: Versuchsperesonen, die morgens rausgingen, hatten bereits nach einer Woche einen geringeren BMI als erst später auftauchende Morgenmuffel – trotz gleicher Ernährung und Bewegung. Offenbar beeinflusst der Zeitpunkt der Lichtexposition unsere innere Uhr und unseren Stoffwechsel erstaunlich stark, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „PloS ONE“ erklären.
Quelle:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17417-2014-04-03.html
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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